Stabat Mater

 
Making of
00:00/09:50

Gäste

Giulia Semenzato, Sopran
Lucile Richardot, Mezzosopran
Riccardo Minasi, Dirigent

Clemens Flick, Orgel
Emanuele Forni & Johannes Gontarki, Theorbe

Ensemble Resonanz

Violine
Riccardo Minasi, Barbara Bultmann, Gregor Dierck, Tom Glöckner, David-Maria Gramse, Corinna Guthmann, Juditha Haeberlin, Christine Krapp, Benjamin Spillner, Skaiste Diksaityte

Viola
Tim-Erik Winzer, Justin Caulley, Maresi Stumpf, Carrie Elisabeth Robinson

Cello
Saskia Ogilvie, Saerom Park, Jörn Kellermann

Kontrabass
Anne Hofmann

Stabat mater dolorosa | iuxta crucem lacrimosa | dum pendebat filius.

Die vierte Einspielung mit Riccardo Minasi für das Label Harmonia Mundi vereint Pergolesis »Stabat mater«, eins der berühmtesten Vokalwerke der Barockzeit mit dem »Salve Regina a due voci« des mallorquinischen Komponisten Joan Rossel. Über zwei Jahrhunderte lang wurde dieses Werk - neben zahlreichen anderen - Pergolesi angedichtet.

»Salve Regina a due voci« – Riccardo Minasi kennt und liebt das Werk seit einem Vierteljahrhundert, und doch war ihm die genaue Herkunft dieser Musik immer ein Rätsel geblieben. Von den rund einhundertfünfzig Werken, die unter dem Namen Pergolesi kursieren, hat er wohl nur gut dreißig komponiert. Das Problem ›echter‹ und ›falscher‹ Pergolesi beschäftigt die Musikwissenschaft seit Jahrhunderten. Erst wenige Wochen vor der Aufnahme dieser CD stößt Riccardo Minasi auf die Fährte des tatsächlichen Urhebers: Die Musikwissenschaftlerin Anna Cazurra bringt einen originalen Autograph von Joan Rossel ins Spiel, und beim Abgleich unterschiedlicher Abschriften kommen weitere verblüffende Erkenntnisse ans Licht… Rossels Musik kann nun erstmals unter richtigem Namen und unter Einbeziehung der ursprünglichen Quellen gespielt und gehört werden.

Obwohl das Ensemble Resonanz kein Spezialensemble für alte Musik ist, hat es sich entschieden, alle Werke in mitteltöniger Stimmung aufzunehmen. Für die Musikerinnen und Musiker eine große Herausforderung, und doch stürzen sie sich mutig hinein (Minasi: »Sie sind absolut furchtlos!«). Es entspricht der Philosophie des Ensembles Resonanz, Grenzen zu überschreiten, den ungewohnten Blick zu wagen. Das betrifft auch die Interpretation des »Stabat Mater« auf dieser CD, es wirkt insgesamt weniger zart und engelsrein als man es von anderen Aufnahmen kennt. Es gibt Momente der Intimität, aber ebenso opernhafte Dramatik und grobe Wucht. Die Stimmen von Giulia Semenzato und Lucile Richardot finden dabei auf höchst bewegende Art zusammen.