Für die Dessner-CD des Ensemble Resonanz hat Moses Sumney die Vocals für »Tenebre« eingesungen
Foto: Christopher Ferguson
»So sehnsüchtig seufzt Sumney zu seinen auf Gitarre geklimperten, sanft mit Synthesizern bezirpten Songs im Falsett, das manchmal an Nat King Cole, manchmal an den frühen Seal erinnert, dass man auf die Idee kommen könnte, er leide existenziell unter seinem Gefühlsdefizit. Das tut er auch, denn Liebe nicht erwidern zu können, bedeutet ja nicht, frei vom Wunsch nach Anerkennung und Geborgenheit zu sein. Und dennoch sind Sumneys Lieder vor allem ein tröstliches Manifest der Selbstvergewisserung: dass Alleinsein auch ein Segen der Erleichterung sein kann - und dass Einsamkeit auch bedeuten kann, klarer auf die politischen Zwänge und Manipulationen zu blicken, die das Romantik-Dogma in der Gesellschaft installiert«
SPIEGEL ONLINE, 19. September 2017