Julian Pörksen über sein Buch »Verschwende deine Zeit«
Julian Pörksen war zu Gast im bunkersalon »vanitears«.
Hier spricht er im Deutschlandfunk über sein Buch und die Kostbarkeit der Langeweile.
»Ich beschreibe in dem Buch so ein paar Modi der Zeitverschwendung, die ich gefunden habe, die ich auch selber irgendwie spannend finde. Es gibt ja zum Beispiel den Flaneur, also denjenigen, der sich freiwillig in einer Stadt verliert, der nicht von einem Punkt zum anderen geht, sondern sagt, es gibt einen Ausgangspunkt und ab hier verirre ich mich – verlaufe mich in Geschichten, verlaufe mich in Begegnungen und in Bildern. Das ist besonders, wenn man die Städte nicht kennt, aber auch wenn man sie kennt, eigentlich ein wunderschöner Modus der Zerstreuung. Es gibt das Bummeln, das Trödeln, also diese Verlangsamung der Dinge, die man gewohnt ist, mit einer gewissen Hektik eigentlich zu absolvieren.
Es gibt das, was die Romantiker den Müßiggang nennen, also die wirkliche Passivität, sich hingeben dem, dass man gar nichts tut. Meistens ist man dann ja sehr stark entweder auf sich selbst oder auf die Wahrnehmung der Außenwelt zurückgeworfen, und wenn diese Wahrnehmung nicht so stark von Zwecken modifiziert ist, ist sie natürlich auf eine Weise besonders schön, weil sie zweckfrei ist.«